-Mohammed Wahib, Unsu-Bad König, Platz 3-
Bundestrainer Eftimios Karamitsos zeigte sich hoch zufrieden über das Abschneiden der deutschen Karate-Gruppierung beim Dutch Open 2007 in Rotterdam. Vier aus Deutschland stammende Karatekas schafften gegen 60 Teilnehmer aus 20 Nationen den Einzug in die abendliche Endrunde. Der aus der heimischen Kurstadt Bad-König stammende Mohammed Wahib glänzte mit einer überzeugenden Darstellung in Kata-Einzel und konnte sich so bis auf Platz 3 durchsetzen. Nur mit einem knappen 1:2 der Richterstimmern unterlag er in einem spannenden Zweier dem deutschen Meister Timo GISSLER und verfehlte so den Einzug in den Finalkampf nur knapp.
Mohammed Wahib, Chef des SV Unsu Karate Bad König, selbst bereits amtierender deutscher Vizemeister im Kata-Einzel und Europameister in Kata-Gruppe, setzte sich in der morgendlichen Begegnung bereits gegen Belgien, die Niederlande und Bulgarien durch. Auf dem Weg zum Finale bezwang er dann seinen Gegner aus der Slowakei und konnte dann am Abend auch seinen Mitbewerber aus Venezuela letztendlich auf Platz 4 verweisen.
Auf dem Siegerpotest am späten Abend konnten mit Urkunde und Pokal bedacht werden: 3. Platz, Mohammed Wahib, Deutschland und Hruby, Tschechien, 2. Platz, Timo Gissler, Deutschland, 1. Platz, Dakh, Frankreisch. Insgesamt zeigten sich in dem Nationenvergleich Frankreich, Tschechien und Deutschland besonders überzeugend.
Für die Odenwälder Karatekämpfer ist dies nach den Worten des Drittplazierten Wahib eine traumhafte Ermutigung. Rechnet man die Siege dieses noch jungen Vereines der letzten Monate zusammen, kann man eigentlich nur noch von einem Bilderbuchstart reden. Aber auch die internationale Tribüne zeigt, dass diese wunderschöne Sportart auch in Deutschland zunehmend Fuß in der Sportskala fasst. „Karate wird hier einfach immer beliebter“. Mohammed Wahib weiß, von was er redet. In seinem Heimatland Jordanien ist er längst kein Unbekannter mehr. Bereits dort konnte er im internationalen Vergleich bestehen und wird auch heute noch stürmisch gefeiert. Die jordanische Presse hat es längst unters Volk gebracht – Mohammed aus Bad-König wird Vater. Doch Mohammed ist stolz, jetzt für Deutschland in den Ring steigen zu dürfen. „Karate ist mein Leben“, dies sagt er immer wieder. Man nimmt es ihm auch einfach ab. Sein Charisma für diesen seinen Lebenssport lässt noch Großes erwarten und er könnte der Sendbote einer neuen modernen Sportart auch für Deutschland sein. Ehrlichkeit, Ehrgeiz und doch tugendhafte Bescheidenheit, alles stimmt. Ein wenig erinnert dieser Mohammed immer wieder an den aus der Nachbarschaft stammenden Timo Boll aus Höchst. Mit Timo aus Höchst trat der Tischtennissport seinen Siegeszug an. Möglich, dass auch Karate in diesem Land mit Mohammed ähnlich zu begeistern weiß.
Bericht: Georg Huka