Dienstag, 4. November 2008

Trainingslager in Luxemburg

Luxemburg.Ein Feuerwerk gastfreundschaftlicher Zuneigungen



„In Luxemburg leben ganz einfach die besseren Deutschen“ In ihrer Begeisterung fällte die 14jährige Nokyoong sofort nach Rückkehr aus Luxemburg dieses mich nachdenklich stimmende Urteil. Nokyoong kam mit 6 Jahren aus Asien nach Deutschland. Hier besucht sie die Schule und ist in ihrer Freizeit erfolgreiche Karateka im Dojo UNSU Karate Bad-König. Deren Trainer, Mohammed Wahib, selbst mit weltmeisterlichen Titeln belegt und sehr in Sachen Jugendarbeit engagiert, nutzte internationale Turniere um eine Begegnung seiner Youngsters zu forcieren. Dieses Engagement mündete nunmehr in einem Treffen im Süden Luxemburg in dem Städtchen Differdange. Der Vorsitzende des dortigen Dojos, Fred Charle und sein Team tat ganz offensichtlich alles, um den anreisenden jungen deutschen Karatekas einen unvergesslichen Aufenthalt in diesem kleinen Nachbarland erleben zu lassen. Und diese waren einfach nur noch platt über soviel erlebte Gastfreundschaft und warmherzige Aufnahme

Freitag, den 24.10.2008 ging es gegen 14:30h von Bad König mit 10 Teilnehmern ab ins Nachbarland. Um 20:30h wurden sie in Differdange, wenige Meter vor der französischen Grenze, vom Vorsitzenden Fred Charle und seinem Team herzlich begrüßt. Nach dem Füllen vieler hungriger Mägen warteten dann auch schon die Kojen der dortigen Jugendherberge.

Gleich am Samstagmorgen starteten die beiden Trainer Mohammed Wahib, Deutschland, und Florent Goncalves, Frankreich, parallel im Wechsel ihr Trainingsprogramm. Auch der folgende Nachmittag war nach einem Essen im Vereinsheim am romantischen See von 2 Stunden Training begleitet.



Berücksichtigt wurde aber auch genügend Zeit für Begegnungen der Jugendlichen bei Spiel und Spaß. Vor allem brachte der gemeinsame Besuch eines Luxemburger Hallenbades einen weiteren Höhepunkt im Programmablauf der Gastgeber. Nach dem Abendessen gegen 18:00h in der dortigen Jugendherberge kam es zu einem Besuch seitens der Betreuer, Eltern und Jugendlichen bei den deutschen Gästen. Ein bunter Reigen verschiedener Kennenlernen spiele mit Abschlußparty ließ den Samstag dann erst mal zu später Stunde ausklingen.



Sichtlich überrascht zeigte sich der deutsche Jugendchef der Begegnungsfahrt am folgenden Sonntagmorgen, zu einem UNSU-Kata-Spezialtraining, zu dem Mohammed eingeladen hatte. Die Luxemburger Freunde hatten offensichtlich derart kräftig die Trommel geschlagen, dass seiner Einladung über 70(!) Teilnehmer folgten. Darunter Trainer aus Luxemburg und dem nahen Frankreich sowie Mitglieder des Bundeskaders Luxemburg. Mittagessen und schmerzlicher Abschied sowohl für Trainer als auch für Jugendliche, verbunden mit der Zusage, sich schnellstmöglich wieder begegnen zu müssen.

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Nein, die Begegnungsfahrt ist noch längst nicht zu Ende. Ich erwische meine Tochter immer wieder, wie sie seitdem in unbeobachtet geglaubten Momenten zwischen Hausaufgaben übers Internet mit ihren neuen Luxemburger Freunde chatet.

Eine besondere Zuneigung wurde Mohammed zwischenzeitlich vom dortigen Vorsitzenden Fred Charle über eMail zuteil. Nach vielen guten Wünschen schreibt der unserem Momo: „...Wir wünschen Dir viel Erfolg auf der WM in Tokoyo und nur das Beste von uns allen. Eine gute Platzierung wäre natürlich hervorragend. Aber auch jetzt schon bist du der Beste für uns...“
Eine Jugendbegegnungsfahrt zweier kleiner Dojos. Europa schaffen! Die Chancen nutzen, die uns dieser herrliche Sportart Karate bietet. Respekt unserem Momo für seine Engagement, für seinen Weitblick, Zeit und Geld, die er für die Jugend seines Dojos zur Verfügung stellt.

Respekt den Luxemburger Gastgebern. Für das, was unsere Jugendliche erzählen, für Euere tiefe und warmherzige Gastfreundschaft, welche unsere Kinder bei Euch empfangen durften, nochmals, meinen aller tiefsten Respekt aus Deutschland. Fast habt Ihr uns damit ein wenig beschämt. Vielleicht stimmt es ganz einfach, was mir eingangs Nokyoong sagte, dass „Ihr die besseren Deutschen“ seid?

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Georg Huka
Pressesprecher Unsu Karate Bad König
Fotos:Tobias Kindinger